Makuladegeneration Behandlung

Seit mehreren Jahren nutzen wir erfolgreich die Intravitreale Injektionen (IVI) als äußerst wirksame Therapiemethode. Diese Methode kommt zur Behandlung verschiedener Netzhauterkrankungen zum Einsatz.

Untersuchung und Diagnose

Falls der Verdacht auf eine Makuladegeneration besteht, führen unsere Augenärzte eine gründliche Untersuchung Ihrer Augen durch, um eine präzise Diagnose zu erstellen. Die Augenuntersuchung beginnt oft mit der Spiegelung des Augenhintergrunds. Während dieser Untersuchung wird gezielt nach möglichen Auffälligkeiten in der Netzhaut gesucht, darunter:

  • krankhafte Gefässveränderungen
  • Ablagerungen
  • Blutungen

Was sind VEGF-Hemmer?

Bei diversen Erkrankungen wie auch bei normalen Vorgängen des Körpers und des Auges wird von der Netzhaut ein Wachstumsfaktor, der sogenannte VEGF, ausgeschüttet. Dieser regt die Neubildung von Gefässen an. Im Krankheitsfall führt dieser Faktor zu einer überschiessenden Einsprossung von neuen, aber oft qualitativ minderwertigen Blutgefässen in der Netzhaut und den umliegenden Strukturen. 

Vor allem bei der feuchten Makuladegeneration oder diabetischen Netzhautveränderungen kommt es zu einem starken Wachstum neuer Gefässe in der Netzhaut und in der Folge zu Austritt von Flüssigkeit. Dadurch kann auch eine Netzhautschwellung und Blutung im Bereich der Makula, dem Ort des schärfsten Sehens auftreten. Der Patient nimmt entsprechend ein Verzerrtsehen (gerade Linien erscheinen krumm), ein zunehmendes Verschwommensehen oder kleine zentrale Gesichtsfeldausfälle wahr. Lange Zeit waren diese beiden Erkrankungen nur durch Verödung teils grösserer Netzhautareale behandelbar. Vor einigen Jahren wurden die sog. VEGF-Hemmer entdeckt, was eine neue Ära der Behandlung eingeleitet hat. In der Schweiz werden derzeit v. a. die VEGF-Hemmer Lucentis, Eylea und Beovu eingesetzt. 

Behandlung der feuchten Makula

Die IVI ist eine Behandlungsmethode, bei der unsere Augenoperateure ein Medikament direkt in den Glaskörper des Auges injizieren. Zum Einsatz kommen sogenannte Anti-VEGF-Präparate, die den Wachstumsfaktor VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor) hemmen, der für die Bildung neuer krankhafter Blutgefäße im Auge verantwortlich ist. Durch die direkte Injektion des Medikaments in den Glaskörper kann eine höhere Konzentration des Wirkstoffs erreicht werden und somit die Wirksamkeit der Behandlung verbessert werden.

Behandlungsablauf

VEGF-Hemmer müssen ins Auge eingespritzt werden. Dabei wird lokal die Bildung von neuen Gefässen verhindert und der Rückgang von bereits gebildeten krankhaften Gefässen angeregt. Der Eingriff wird ambulant durchgeführt und der Patient kann anschliessend wieder nach Hause gehen. Die Behandlung muss mehrfach und in bestimmten Abständen nach einem Schema durchgeführt werden.

 

Für das Auge, das behandelt werden soll, werden Augentropfen zur Erweiterung der Pupillen verabreicht. Nachdem die Pupille ausreichend erweitert ist, erfolgt die Reinigung und Desinfektion des Auges sowie der umliegenden Haut.

Für den Eingriff wird das Auge mit einem Lidsperrer offengehalten. Die Bindehaut des Auges wird erneut gereinigt und desinfiziert.

Das Medikament wird durch eine feine Kanüle in den Glaskörper des Auges eingegeben. Diese Eingabe ist in der Regel schmerzfrei. Nach dem Eingriff wird das Auge mit einer befeuchtenden Salbe geschützt.

Gibt es Nebenwirkungen?

Nach der Injektion können selten harmlose Bindehautblutungen als gerötetes Auge oder Reizungen durch die applizierten Augentropfen auftreten. Verschwommenes Sehen durch Hornhautreizungen und das im Auge umherschwimmende Medikament können ebenfalls stören. Ausserdem können Augendruckerhöhungen und ganz selten Entzündungen im Auge auftreten. Schwerwiegendere Komplikationen sind  Netzhautablösungen.

Wie ist die Prognose?​​

Die Prognose ist abhängig von der Grunderkrankung und wie weit diese bereits fortgeschritten ist. Wird zum Beispiel eine feuchte Makuladegeneration nicht behandelt, so kommt es zu einer Verschlechterung der Erkrankung mit einer weiter abnehmenden Sehschärfe. Eine inadäquate Therapie bei einer diabetischen Netzhautveränderung kann sogar zum Verlust des Auges führen.
Leider kann durch die Spritzen nicht immer eine Verbesserung der Sehleistung erzielt werden. Oft ist es notwendig, über einen längeren Zeitraum regelmässig eine Injektion durchzuführen, um die Sehschärfe stabil zu halten. Darum sind weiterhin regelmässige Kontrollen der Sehschärfe und der Netzhaut notwendig, um neuerliche Verschlechterung der Befunde frühzeitig zu erkennen und behandeln zu können.