Grauer Star

Der Grauer Star (Katarakt) bezeichnet die Trübung der Augenlinse, welche fast bei jedem Menschen zumeist nach dem 60. Lebensjahr auftritt und somit als eine regelrechte „Volkskrankheit“ bezeichnet werden kann, auch wenn es sich dabei vielmehr um eine natürliche Alterungserscheinung handelt, die bei entsprechender Veranlagung auch schon früher eintreten kann.

Woran erkennt man Grauer Star?

Ursachen

Die häufigste Ursache für das Entstehen des Grauen Stars ist die mit dem natürlichen Alterungsprozess einhergehende Verlangsamung des Stoffwechselprozesses, was zu einer unzureichenden Nährstoffversorgung der Augenlinse führt. Die Wasserversorgung der Linse wird reduziert, sie verliert an Elastizität und verhärtet zunehmend.

Symptome

  • Die Sicht wird zunehmend verschwommen.
  • Sicht durch einen Nebelschleier, auch Trübung der Augenlinse Farben erscheinen blasser.
  • Die Blendempfindlichkeit nimmt zu.
  • Die Augen gewöhnen sich langsamer an wechselnde Lichtverhältnisse.
  • Die räumliche Wahrnehmung und Fernsicht verschlechtern sich.
  • Wahrnehmung von Lichthöfen (sog. “Halos”) entstehen um Lichtquellen herum.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?​

Grauer Star Operation

Der Graue Star kann nur durch den Austausch der eingetrübten körpereignen Linse durch eine Kunstlinse effektiv therapiert werden.

Die Behandlung des Grauen Stars gehört zu den am häufigsten durchgeführten Eingriffen am Menschen über alle Fachrichtungen hinweg, stellt somit für die moderne Augenheilkunde einen wahren Routineeingriff dar und ist ausgewiesenes Fachgebiet unserer Augenärzte.

Mit einem kurzen, nur etwa 15-minütigen, minimalinvasiven, ambulanten Eingriff unter lokaler Anästhesie wird die getrübte Augenlinse entfernt und durch eine künstliche Linse (sog. Intraokularlinse bzw. IOL) ersetzt. Die körperliche Belastung für die Patienten ist dabei minimal.

Der Zeitpunkt der Operation kann individuell mit Ihrem behandelnden Augenarzt abgestimmt werden. Insofern Sie Ihren täglichen Aufgaben noch problemlos nachgehen können, gibt es in der Regel keinen Grund zur Eile.

Bei Einschränkung Ihrer Lebensqualität oder besonderen Anforderungen in Ihrem Alltag, zum Beispiel im Beruf oder auch beim Autofahren, raten wir zu einer zeitnaheren Behandlung.

Behandlungsablauf

Eine Operation am Grauen Star erfolgt in aller Regel ambulant und dauert nur kurze Zeit. Zumeist wird der Eingriff in örtlicher Betäubung durchgeführt. Auf Wunsch kann auch eine Kurznarkose durchgeführt werden, sodass sie von der Operation gar nichts mitbekommen. Um das Infektionsrisiko zu minimieren, sollten nicht beide Augen am gleichen Tag operiert werden.

Die meisten Patienten können sich schon kurz nach der Operation wieder nach Hause begeben. Der Nachhauseweg darf aber nur zusammen mit einer Begleitperson erfolgen, da sie zum einen durch den Verband am operierten Auge, zum anderen aber auch durch Nachwirkungen der Medikamente beeinträchtigt sein könnten.

Am Tag nach der Operation wird der Augenverband entfernt. Der Augenarzt überprüft das operative Ergebnis und überzeugt sich davon, dass z. B. der Augeninnendruck nicht erhöht ist und das Auge keine Entzündungszeichen aufweist. Weitere Nachuntersuchungen erfolgen in Absprache mit Ihrem behandelnden Augenarzt.

Die Wahl der optimalen Linse

Bei der Behandlung des Grauen Stars lassen sich mit bestimmten Linsentypen auch vorhandene Sehfehler wie eine Hornhautverkrümmung (Torische Implantatlinse) oder die Alterssichtigkeit (Bi- oder Trifokale Linsen) mitkorrigieren.

Wir setzen grundsätzlich nur Linsen international renommierter Qualitätshersteller ein. Linsenstärke und Linsendesign wird für jedes Auge individuell ausgewählt.

Bei der Auswahl der optimalen Linse berücksichtigen wir nicht nur die medizinischen Voraussetzungen, sondern gehen auch auf die persönlichen Bedürfnisse und Wünsche unserer Patienten ein.

Neben der Standardversorgung mittels einer sphärischen Einstärkenlinse ohne Zusatzfunktionen stehen uns heute verschiedene moderne Linsenmodelle zur Verfügung, um das bestmögliche Sehergebnis für unsere Patienten zu erreichen.

Die Zeit nach der Operation – was ist zu beachten

Nach der Behandlung können Sie endlich wieder klar sehen. Ihr Sehvermögen kann sich nach der Operation noch verändern, da die neue Linse erst in ihrer endgültigen Position festwachsen muss. Der Verwachsungsprozess der Linse ist spätestens etwa 6-8 Wochen nach der Operation abgeschlossen. Dann kann eine neue Fern- und/oder Lesebrille bestimmt werden.

Unser Rat für das richtige Verhalten nach Ihrer Operation am Grauen Star

Gehen Sie unbedingt wie vereinbart zur Nachuntersuchung zu Ihrem Augenarzt:

  • Nehmen Sie die Augentropfen wie verordnet
  • Versuchen Sie, Ihr Auge vor Rauch und Staub zu schützen
  • Reiben Sie nicht am operierten Auge, auch wenn es in Folge des Heilungsprozesses jucken sollte
  • Schminken Sie sich in der ersten Woche nicht am Auge
  • Fahren Sie erst selbst wieder Auto, wenn der behandelnde Augenarzt es Ihnen erlaubt

Üblicherweise können Sie bereits nach einer Woche Schwimmen und Saunagänge wahrnehmen, dies muss jedoch individuell von Ihrem behandelnden Augenarzt gestattet werden.

Mit schwerer körperlicher Belastung sollten Sie bis zur 4.  Woche nach der Operation warten.

Der Nachstar

Nach der Grauen Star Operation ist es möglich, dass die Sehleistung wieder nachlässt und Sie erneut einen Schleier bemerken. Der Grund hierfür ist nicht etwa die Kunstlinse, sondern oft eine Trübung der alten körpereigenen Linsenhinterkapsel. Diese Trübung wird als Nachstar bezeichnet.

Ein Nachstar kann sich einige Monate nach der Grauen Star Behandlung ausbilden, in einigen Fällen aber auch erst Jahre danach. Das Auftreten eines Nachstars hat nichts mit der Qualität der Grauen Star Operation zu tun.

Insbesondere Patienten mit Mehrstärkenkunstlinsen empfinden diese Trübungen als sehr störend, weshalb oft eine umgehende Behandlung gewünscht wird. Diese Nachbehandlung steht jedoch in keinem Vergleich zum Umfang der Grauen Star Operation.

Behandlung des Nachstars

Die YAG-Kapsulotomie

Ein Nachstar lässt sich innerhalb weniger Minuten ambulant und schmerzlos mit dem sogenannten YAG-Laser behandeln.

Dabei wird zunächst die Pupille mit Augentropfen erweitert und das Auge mit Tropfen betäubt. Danach wird eine kleine Kontaktoptik auf das Auge schmerzfrei aufgesetzt. Diese erlaubt es dem Augenarzt, die eingetrübte Linsenhinterkapsel so darzustellen, dass er sie mit Hilfe des Laserstrahls im zentralen Teil eröffnen kann.

Ist eine solche Kapsulotomie erst einmal erfolgt, kann an dem behandelten Auge kein erneuter Nachstar mehr auftreten.