Lid Operation

Die Blepharochalasis beschreibt eine Lidfehlstellung, die sowohl junge als auch ältere Menschen betreffen kann. Dabei sind Frauen häufiger betroffen als Männer.

Pathologie und Symptome der Blepharochalasis​

Bei einer Blepharochalasis kommt es zu einer wiederholt auftretenden Schwellung des Augenlides. Verursacht durch schmerzfreie Ödeme. In aller Regel sind beide Augen betroffen.

Phasen mit Schwellung und Abheilung wechseln sich ab, wobei die Schwellung Tage bis Wochen andauern kann. Die Attacken treten häufiger in jüngeren Jahren auf. Der Auslöser der Ödeme ist nicht bekannt, doch gibt es Patienten, die eine höhere Rate während einer stressigen Lebenssituation bemerken.

Mit der immer wieder auftretenden Lidschwellung und der damit verbundenen Straffung der Haut erschlafft das Bindehautgewebe und Schlupflider sind die Folge.

Häufiger ist das Oberlid betroffen, das aufgrund der überschüssigen Anteile über den Lidrand hängt und zu Sichteinschränkungen führen kann.  Zudem kann es vorkommen, dass mehr Kraft für das Öffnen des Auges aufgewendet werden muss. Kopfschmerzen können die Folge sein. Sind die Unterlider betroffen, bilden sich Tränensäcke, die allgemein einen müden Gesichtsausdruck verursachen. Zudem wird die Lidhaut mit der Zeit dünn und runzlig.

Die Probleme bei einer Blepharochalasis sind folglich nicht nur rein kosmetisch, sondern auch augenärztlich relevant.

Diagnose und Behandlung der Blepharochalasis

Eine Untersuchung bei einem Augenarzt lässt die Blepharochalasis diagnostizieren. Eine Unterscheidung zur Ptosis ist dabei wichtig. Es werden die Lidkantenstellungen untersucht und eine Gesichtsfeldmessung vorgenommen.

Die einzig mögliche Behandlung einer Blepharochalasis ist ein chirurgischer Eingriff (Blepharoplastik), der entweder mittels Skalpell oder Laser durchgeführt wird. Dabei wird die überschüssige Haut entfernt. Eine Vollnarkose ist in der Regel nicht nötig. Die nach der Operation auftretende Schwellung und Blutergüsse sind bei vollständiger Heilung nicht mehr sichtbar.

Ptose

Als Ptose wird ein hängendes Oberlid in der medizinischen Fachsprache bezeichnet. Dieses kann nur leicht hängen oder aber so stark ausgeprägt sein, dass das ganze Auge bedeckt ist. Die Ursachen für eine Ptose sind vielfältig und sowohl Kinder als auch Erwachsene können davon betroffen sein.

Wie entsteht eine Ptose?​

Ptose bei Kindern​

Bei Kindern ist eine Ptose oft angeboren. Durch Vererbung kann der Lidheber fehlerhaft angelegt sein, so dass das Oberlid hängt.
Dabei kann nur ein Auge oder aber auch beide Augen betroffen sein.
Eine Komplikation der angeborenen Ptose ist eine Amblyopie des betroffenen Auges.
Dadurch, dass das Oberlid über dem Auge hängt und es zum Teil ganz oder nur teilweise verdeckt, kann das Kind nur teilweise oder gar nichts sehen.
Das Auge wird zu wenig stimuliert und die Sehentwicklung behindert. Eine Amblyopie entsteht.

Ptose bei Erwachsenen​

Bei Erwachsenen entsteht eine Ptose meist durch Alterungsprozesse.
Je nach Ausprägung stellt dies ein kosmetisches Problem (Schlupflider) dar.
Es kann aber auch die Sicht stark beeinträchtigen.
Andere Ursachen sind Verletzungen oder als Komplikation nach einer Augenoperation  (Schädigung des Lidhebers).
Aber auch neurologische Ursachen können sich durch eine Ptose äussern (Horner-Syndrom, Myasthenia gravis, Lähmung des N. oculomotorius).

Wie wird die Diagnose gestellt

Bei einer ausgeprägten Ptose ist diese als Blickdiagnose sofort feststellbar. Bei leichteren Fällen kann das aber schwieriger sein. Deshalb wird die Breite der Lidspalte gemessen und mit beiden Augen verglichen. Zudem kann die Funktion des Lidhebers gemessen werden. Ein weiteres Indiz ist ein ständiges Hochziehen der Augenbrauen, um die Augen offen halten zu können oder eine Kopfhebung. Der Befund kann fotografisch festgehalten werden und mittels einer Gesichtsfelduntersuchung überprüft werden (vor allem vor einer Lidoperation ist eine Gesichtsfelduntersuchung notwendig, um bei der Krankenkasse eine Kostenübernahme zu beantragen).

Wie wird eine Ptose behandelt?​

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. In den meisten Fällen wird aber eine Ptose chirurgisch, also mittels Operation, behandelt. Vor allem bei Kindern ist es wichtig, dass man allfällige Folgeschäden vermeidet und eine geeignete Therapie (Amblyopiebehandlung) einleitet.